Kornkreise

Lieber Tagesbuch,

sind in diesen Tagen ja wieder hochaktuell.

Ob nun in Düsseldorf oder Köln, Koblenz oder Deggendorf – ob Fasching, Fassenach oder Karneval, ob mit Kostüm oder lieber gleich ganz ohne jegliche  Kleidung: Korn erleichtert alles. Zumindest denkt sich dies der gewöhnliche Karnevalist.

Abgesehen von heftigen Artikulations- sowie Bewegungsstörungen, die bis hin zu komatösen Zuständen reichen, in denen die geistig umnachteten im Parlament ihre Kreise ziehen (ohne Korn, wohlgemerkt), ist bei vielen die Aufnahme von allgemeinen Botschaften durch die Hinzunahme von gesättigten Kohlenwasserstoffen doch sehr stark eingeschränkt.

Gut, bis auf die Botschaft, dass gerade frische, vergorene oder destillierte Flüssigkeiten bestellt oder geliefert wurden.

Ziehen also die Jecken hübsch verkleidet durch die Straßen und ihre Kreise, auch Polonäsen genannt. Manch einer ist auch gar nicht mehr in der Lage geradeaus zu schreiten – sicherlich lässt sich der allgemeine Gang unter Alkoholeinfluss irgendwie in Korrelation zur Erfindung der Polonäse bringen. Kreislaufen mit Rausch. Und dazu mit Pappkappe und Schminke. Herrlich. Und fast schon so, wie der normale Tag im Büro. Jetzt ohne Korn oder Bier wohlgemerkt. Oder auch nicht? Wer weiß…

Ich persönlich finde diesen aus dem altgermanischen Heidentum stammenden Brauch immer noch sehr zeitgemäß.

Man stolzierte mit seltsamer Kleidung auf dem Körper, trug Masken, sprach wirres Zeug und klopfte wild mit irgendwelchen Hölzern herum – um die bösen Geister zu vertreiben. Letzte Woche im deutschen Bundestag. Nutzte nix, die Mehrheit des Parlaments war eh nicht anwesend und hat nur die Kohle für die Abwesenheit kassiert.

Vor knapp 5000 Jahren allerdings, in Mesopotamien, also da, wo jetzt zwischen Euphrat und Tigris gerade rivalisierende und marodierende Banden aus aller Herrn Länder ihr Unwesen treiben, da war es eine Art ‚Gleichstellungsfest‘. Der niedere durfte dem Hochgestellten mal die Meinung sagen und wurde dafür nicht sofort gesteinigt oder an den Eiern zum trocknen aufgehängt. Nun gut, hin und wieder nach der Feier ein bisschen. Aber dann hat ja auch keiner mehr so genau hingeschaut. Justitia war schon immer blind…und das auch ohne Alk!

Hin und wieder war es sogar möglich, dass diese Bräuche über ganze Wochen praktiziert wurden. Allerdings achtete man weithin darauf, irgendwann wieder die Ordnung herzustellen. Also das alte Herr-Sklaven-Verhältnis, welches sich ja wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte zieht, wieder herzustellen. Ober sticht unter. Notfalls auch mal nicht nur bildlich.

Scheinbar, weil der Mensch nicht anders kann.

Immer will irgendwer irgendwen anderen beherrschen oder dessen Besitz, Land, Frau, Kind oder auch nur Hut sein eigen nennen. Und dann gab et imma ma widda auffe Omme. Ab und zu auch mit den Hölzern, mit denen man noch kurz vorher die bösen Geister vertrieben hatte. Nannte sich dann auch Revolution. Oder Aufstand. Um den Herrscher zu vertreiben. Hat meist ja nix genutzt. Kam dann ein anderer und hat den Platz eingenommen. Vakuum zieht halt an. Meist Typen, mit eben dieser grenzenlosen leere im Kopf.

So wie aktuell im Zweistromland ja auch. Von den Zuständen jetzt. In die Köpfe kann ich ja nicht reingucken. Wirkt aber irgendwie so…ähnlich.

Der eine will nich weg und wird von anderen dabei gedeckt und unterstützt.

Die anderen wollen unbedingt, dass der erstgenannte endlich abhaut und kämpfen dafür bis zum bitteren Ende. Und die dritten im Bunde wollen einfach gar nix mehr und kloppen sich direkt mit allen Beteiligten, die das nicht wollen. Und mittendrin dann der Rest, der sonst immer doof rumsteht und nur zuguckt. Jetzt wollen die aber auch ihr Süppchen kochen und mitmischen. Wer weiß, was am Ende dabei raus springt. Marodeure eben.

Und zwischenzeitlich zündet der wahnsinnige aus Nordkorea immer mal wieder ein paar Bomben und Langstreckenraketen – weil er wohl gerade Langeweile hat.

Unterdessen wird in anderen Landstrichen der Erde gefeiert und um den Korn gekreist was der Magen hält. Bis zum abwinken und zur totalen Umnachtung halt. Welch ein Wunder. Anders isset ja auch fast schon nicht mehr zu ertragen…

Man könnte ehrlich meinen, man lebt auf einem total Durchgeknallten Planeten, der von irgendwelchen verrückt gewordenen Primaten unter totaler Kontrolle steht. Keine Chance dem Wahn zu entkommen.

Von der anderen Seite des Atlantiks schwappt dann noch der Milliardär mit hinein – es wird wohl nicht besser. Das kann man sich kaum noch Schönsaufen. Aber versuchen kann man es immerhin.

Allenthalben herrscht also der Ausnahmezustand, hier vor Ort jedoch nur zwischen Altweiber und Aschermittwoch – woanders eben das gesamte Jahr. Womit wir wieder im Parlament wären.

Die Ausnahme bestätigt hier ja die Regel.

Im Normalfall, das hatten wir ja schon, sieht man leere Ränge und müde Debatten, die keinen so wirklich faszinieren oder auch nur interessieren. Jeder hat was zu sagen. Meistens nicht mal zur Sache – aber das tut hier nichts zur eben dieser.

Denn bezahlt wird man ja trotzdem. Ob man nun körperlich oder nur geistig oder irgendwie transzendent anwesend ist. Vertreten durch seine Aura oder die Chakren oder…Ommm. Macht ja auch nix. Fehlt nur noch, dass die Interviews bald auch so aussehen.

‚Was haben sie denn heute Nacht bei den so harten Verhandlungen erreicht?‘

In der gesamten Nacht wurde ausgiebig mit Alkohol experimentiert um die Wirkung auf unter 16jährige nachvollziehen zu können.

‚Tschakka! Alkohol nur noch ab 16!‘

Wie man jetzt auf die gezogene Grenze sowohl beim Kauf von Alkohol als auch bei der Wahl, der Möglichkeit Bundespräsident zu werden oder bei der Geschäftsfähigkeit nach BGB kommt – man kann es sich fast denken.

Aber eben auch nur fast.

In den meisten Fällen wird für die harte nächtliche Arbeit ganz gut verdient.

Der Normalbürger würde sagen: und dies nicht zu knapp. Nennt sich dann logischerweise Diät und soll wohl suggerieren, dass man Maß hält und sich in strengster Enthaltsamkeit übt. Gut, auf dem Oktoberfest, mit der Maß in der Hand. Da bin ich ganz bei dir. Aber ansonsten?

Enthaltsamkeit nach ausgiebigen Gelagen? Klar…nach Karneval ist Fasten angesagt. Wer es denn glaubt – soll laut Bibel seelig werden. Wenn der Papst das erlaubt. Dazu ein anderes mal mehr.

Ich für meinen Teil halte meine lieben Abgeordneten alle für leicht überbezahlt und auch gasförmig. Überflüssig eben.

Ursprünglich war die Höhe des Gehaltes ja dazu gedacht, die wichtigen Köpfe vor Korruption und Einflussnahme der Industrie zu schützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, auch stark zu bleiben und den Verlockungen des Geldes zu widerstehen. Darum eigentlich so hohe Gehälter.

Na das hat ja dann auch super geklappt. Die erste Woche.

Pharmalobby, Automobillobby, Tabaklobby, Ärztelobby, Hotellobby, Kaufmannslobby, Öllobby…mir fallen jetzt spontan keine weiteren mehr ein. Aber das reicht ja auch.

Zumal diese besagten Lobbyisten (oder deren Anwälte/ Kanzleien) Gesetze ausarbeiten, die dann von den Sekretären der Ministerien dem Parlament unterbreitet werden.

Der einzelne Politiker wäre ja auch überfordert, sollte er sich zwischen nächtlichem Komasaufen und Tagträumendem Parlamentsverzicht im heimischen Bett auch noch in die Materie Eindenken oder eingehender damit befassen müssen. Man muss ja flexibel bleiben, der nächste Posten winkt bald schon!

Wie, das glaubst du nicht? Dann hak mal nach…klingt verrückt, ich weiß. Aber das ist die Realität. Glauben heißt eben nicht Wissen. So wie Kunst von Können kommt und nicht von wollen. Dann hieße sie ja auch Wulst! Und Politik hieße eigentlich Lobbyismus. In Neusprech aber eher nicht. Da heißt es eher parlamentarischer Untersuchungsausschuss. Oder Verfassungsklage.

Fernab also von jeglicher Vernunft und Objektivität wird da auch schon mal eine Abwrackprämie beschlossen. Und dann schmeißt der Michl prompt sein Auto in die Tonne. Funktioniert noch einwandfrei, ist auch ansonsten kaum gealtert und toll verarbeitet, keine Kratzer im Lack, toller Oldtimer den man hegt und pflegt und damit auch ein wenig beiträgt zum Klimawandel – also weg damit! Wir haben es ja!  Strand in Dortmund? Klasse, pack schomma die Badehose ein!

Wie war das noch mal mit der Dekadenz?

Ach, stimmt ja.

Meist ging diese, in der Geschichte, ja nicht vom kleinen Volk aus – sondern von den Herrschenden. Und um es ein wenig erträglicher zu gestalten, mit ansehen zu müssen, dass der Herr in Saus und Braus lebt und der Knecht gerade so über die Runden kommt – um dies also zu legitimieren, da führten selbst die hochdekadenten Römer schon die Saturnalen ein.

Feierte man einfach einen Gott der auf dem Nachbarplaneten lebt – und alle waren zufrieden.

Später hat man den festen Wohnsitz des besagten Gottes dann irgendwann ganz nach weit draußen verlegt, um wissenschaftlich nicht angreifbar zu sein und sich dem niederen Volk nicht noch erklären zu müssen. So wie die Erde eben flach war und die Sonne sich um die Erde drehte. Logisch. Eingängig. Und so simpel. Prima eben. Trink! Und mach dir nich immer so viele Gedanken, Mensch!

In der Zwischenzeit, also wenn gerade nicht gefeiert wurde, gab es zumindest was zu essen und auch Spiele in der Arena. Da wurden dann andere geopfert – und man war froh, dass man selber im Trockenen saß und mit dem Daumen über Wohl und Wehe abstimmen durfte. Kanten Brot und Spiele. Oder Trauben und Wein. Wie es beliebt.

Gut, hat sich in den paar tausend Jahren jetzt insgesamt nicht so viel verändert an der Situation. Heute ist es nicht der Daumen sondern die ganze Hand, die für ein Kreuz gebraucht wird – und man muss nicht mal mehr die Hütte verlassen um die täglichen Dschungel- oder Bachelorspiele zu sehen.

Und mit den Mächtigen muss man auch nicht jeden Tag konfrontiert werden – da reicht ja auch der gewöhnliche Chef, der auch nur ein armer Untergebener seines Vorgesetzten ist. Und so weiter und so fort.

Und wenn man all dies geschichtlich jetzt im Zusammenhang sieht, dann ist es doch gar nicht mal so schlimm, wenn sich das Volk für eine komplette Woche total im Alkohol ertränkt, oder?

Würden wir doch auch verstehen, wenn wir, mal von außen betrachtet, quasi als Besucher, hier mit einem Raumschiff landen würden. Oder?

Oder wir zauberten mit unserer weit fortgeschrittenen Technik über Nacht Kreise ins Getreidefeld. .

Denn wenn die Primaten doch schon Atombomben bauen können – dann muss ja zumindest IRGENDWO auch ein Fünkchen Intelligenz zu vermuten sein, oder?

‚Also, Leute, heute machen wir die runden Teile direkt in das Korn. Datt Saufen die ja auch. Beachten die dann wenigstens.‘

‚ Ja, hoffen wir mal. Wenn die mit dem abfeiern aufgehört haben…also morgen, äh übermorgen. Ach, gucken wir in ein paar tausend Jahren noch mal nach…is besser, denk ich mal. Letztet mal mit der kack Kreuzigung hat mir jedenfalls echt gereicht. Vielleicht klappen ja schöne Bilder im Korn…is zumindest noch ein Versuch wert!‘

Denn eine zweite Chance hat doch wohl jeder verdient, oder?

WEISSE BESCHEID, ne?

3 Gedanken zu “Kornkreise

  1. hansjoachimantweiler schreibt:

    Liebender Genius

    Eigentlich zum Weinen doch habe Ich gelächelt
    Und im Vertrauen Ich ging am Dienstag als „Mensch“
    Den Kornkreis vor einigen jahren neben dem Raumfahrtforschungszentrum Oberpfaffenhofen nahe München hat die Polizei durch Anweisung an den Landwirt abmähen lassen
    Ich habe die Stoppeln noch gesehen eine Sternen Planetenkonstllation darstellend
    Die Presse und das Forschungs ? Zentrum an die Es ja gerichtet war
    Schwiegen
    Narr oder Tor
    Das ist hier die Frage

    danke
    Dir Joachim von Herzen
    Kornkreis Kommunikationsforscher und Sprachheiler
    Das Göttliche ist vollkommene Kommunikation mit Allem was ist jederzeit und immer in Lieben

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  2. haluise schreibt:

    wissenwa, die pseude-elitäre pseudo-macht macht sich innet hösken, wenn kräfte auftauchen und wennse noch in grosser schönhait daherkommen, dann … auweia …

    nützt ihnen alles nichts …
    die ENERGIE der LIEBE is numa stärka und ERKENNTNIS entzündet sich blitzartig.

    BIN LUISE, die grüssende

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