Ran an die Eier!

Lieber Tagesbuch,

damit meine ich grundsätzlich natürlich AUCH das Liebesspiel zwischen Blume und Biene, so wie es jeder von uns kennt. Da werden dann sanft die Knospen bearbeitet und manchmal auch die Wurzel allen Übels beim Schopfe gepackt…soweit für uns Erwachsene recht eindeutig. Wenn dann im Nachgang noch ein harter Tritt in die Weichteile erfolgt und man dies alles rechtzeitig (so ca. 1 bis ½ Wochen vor den Feiertagen) erledigt – dann hat man sie: die zu Ostern allseits beliebten, bunten Eier!

Grün und rot und blau…

Fällt mir glatt einer ein:

Kommt ein Mann zum Ohrenarzt. Er nestelt an seinem Hosenschlitz herum, der Arzt ist irritiert und sagt sofort:‘ Ähm, ich bin ein Ohrenarzt. So wie es aussieht…‘

‚Moment, lassen Sie mich bitte kurz erklären.‘ Sagt der Patient während er seine Hose öffnet und an seiner Unterhose herumwerkelt.

‚Nein, nein, ich bin OHRENARZT, sie müssen sicherlich zu einem Urologen oder Internisten oder…‘

In der Zwischenzeit hat der Patient sein ‚Gemächt‘ entblößt und dieses erstrahlt in allen Regenbogenfarben, durchsetzt mit eitrigen und wunden Stellen.

‚Oh mein Gott. Damit müssen sie dringend zu einem Fachmann, das sieht schrecklich aus…‘

‚Lassen Sie mich doch bitt erst einmal erklären. Also. Wir haben einen Kegelklub. Und immer, wenn jemand in die Rinne wirft, dann kommen die beiden ältesten Kegelbrüder mit den dicksten Kugeln zu einem, stellen sich rechts und links vom Werfer auf, der muss sein Genital herausholen und zwischen den Kugeln platzieren – und dann zählen die beiden rückwärts…drei…zwei…eins…‘

Der Doktor starrt den Patienten entsetzt und fassungslos an, kriegt aber kein Wort mehr heraus.

‚Sehen Sie – und genau DAS höre ich nicht!‘

So viel also zu bunt gefärbten Eiern zu Ostern.

Wie kommt es eigentlich dazu, dass erwachsene Menschen zu einem besonderen Feiertag im Jahr in ihrem Garten oder sonst irgendwo in der Umgebung Lebensmittel, die sie zuvor mühsam mit Lebensmittelfarbe bearbeitet haben, verstecken – um diese dann später von anderen ausgraben zu lassen? Oder Monate später beim eigenhändigen Mähen des Rasens den fauligen Geruch bemerken und dann die jeweiligen Überreste mit kleinen Kotzanfällen beseitigen zu müssen? Welche Religion schafft so etwas? Und warum? Warum keine Sardinen oder die zugehörigen Dosen? Oder Käse? Oder warum versteckt man nicht direkt Blumenerde? Gut, schwer zu finden, ich verstehe es…

Der Name selber leitet sich ja aus dem lateinischen ab, also aus der alten Sprache Roms, dem Weltimperium, das sich vor den Neros und Cäsaren der Welt nicht verstecken konnte – und allen anderen einfach die eigene Ideologie  mit militärischen Mitteln aufgezwungen hat. Wer Parallelen entdeckt soll die zunächst für sich behalten. Hier geht es um Latein. Oder den, der mit seinem eben am Ende ist. Dem Lateinischen, in dem es ursprünglich ja Pascha heißt. Und wer den in der zivilisierten und emanzipierten westlichen Welt eben zu oft raushängen lässt, der bekommt auch mal einen zwischen die Hörner oder direkt einen Tritt gezielt unterhalb des Beckenbodens – und hat damit zwangsläufig geschwollene und farbige Eier. Kommt es also daher? Es wäre sinnig. Und hätte sogar nach den vergangenen tausenden von Jahren noch einen Bezug zur Realität. Den hat manch einer heutzutage ja schon verloren. Verlorene Eier. Wieder was anderes. Von den dicken oder verlorenen also kommt es eher nicht her. Auch wenn Eier ein zentraler Bestandteil des Festes sind, diese aber schon vor zigtausend Jahren bemalt wurden – galten Eier eben schlechthin schon immer für Fruchtbarkeit und wurden in eben den dazugehörigen Fruchtbarkeitsriten zu allen möglichen Dingen benutzt. Heutzutage bekundet man ja auch immer noch sein missfallen, in dem man wildfremde Menschen einfach mit faulen Eiern bewirft. Auf das die Frucht dieses Geistes für alle sichtbar stinke? Könnte für mich glatt ebenfalls ein tägliches Ritual werden…

Kein Wunder, wenn man dann, glaubt man an Auferstehung und ewiges Leben, auch an ein solches Fruchtbarkeitssymbol glaubt. Warum man dieses dann aber eifrig versteckt und von Mitmenschen suchen lässt, ist vordergründig nicht ganz so einfach zu klären. Und wenn die Eier, wie gerade  schon beiläufig bemerkt, schon vor tausenden von Jahren bemalt wurden, selbst in China oder Afrika – ohne einen Bezug zur christlichen Religion…wird einem ganz anders, wenn man ein solches prähistorisches Ei dann mal entdeckt. Von der Wertigkeit einem Faberge-Ei nahe kommend – vom Geruch dann eher nicht.

Unabhängig von eben diesen bemalten Eiern verstecken viele ja noch andere Dinge im Leben vor den Mitmenschen. Manch einer seine Neigungen, oder den Besitz – weil man Angst vor dem Verlust hat. Verlustängste sind ja eine der größten Triebkräfte im Leben. Auch wenn das letzte Hemd ja bekanntlich keine Taschen hat. Dennoch hat man halt enorme Angst davor. Beim vergraben der Eier hingegen legt man es ja sogar darauf an, dass diese gefunden werden. Also wäre es gleich besser, man würde es wie beim Geocaching machen und sich die Koordinaten gleich mit aufschreiben. Das wiederum kann dann wirklich in Arbeit ausarten – aber man hat im Hochsommer die unliebsamen Überraschungen nicht. Oder nur wenige. Soll ja auch mal Zahlendreher geben. Oder andere Missverständnisse.

Manch einer lässt sich sogar die Färberei komplett abnehmen und kauft schon fertig gefärbte Eier. Geht einem natürlich der tolle Essiggeruch und das färben an sich flöten. Als Kind, wie sollte es auch anders sein, habe ich das geliebt. Sogar Eier ausgeblasen für den Osterstrauch habe ich regelmäßig. Jetzt nicht die des ortsansässigen Pfarrers für dessen Strauch – nein, weit gefehlt, auch wenn ich mir ob der Sorgsamkeit des Priesters mit seinen anvertrauten Messdienern nie ganz sicher war. Anderes Thema. Ich sage nur Thebartz van Elst. Golden Eier. Oder Goldener Ochse. Komme ich noch mal zu.

Also man feiert die Auferstehung des Herrn und hatte dafür früher einmal sogar eine ganze Osterwoche frei. Hat man dann wegrationalisiert, in Zeiten der Industrialisierung, bis auf den Freitag und den Montag. Blöd, wenn man am Samstag oder Sonntag zu Ostern dann arbeiten muss. Ist sowieso schon nicht mehr zeitgemäß. Aber an solchen Tagen ärgert man sich dann sogar mehrfach.

Hatte man also vorher eine Woche Zeit zu färben, zu verstecken und zu suchen – muss das alles in der heutigen, schnelllebigen Zeit, an einem Tag passieren. Im Schnelldurchgang eben. In der aggressivsten Form habe ich dies einmal bei den Nachbarn erlebt. Die Eltern verstecken um kurz nach 9 Uhr am frühen Ostersonntag die Eier, die Kinder suchen um 20 nach Neun danach – mit dezenten Hinweisen von den genervten Erziehungsberechtigten (‚guck doch mal hinter dem Strauch‘, ‚schau doch mal in die Regenwassertonne‘, ‚sieh mal im Kühlschrank nach‘), weil die grenzdebilen Spielkonsolensüchtigen eher mit einer neuen APP versuchen, auf ihrem Handy den Kumpels aus dem Kindergarten klarzumachen, warum sie gerade bei der netten Netzwerkballerei wegen der blöden Eltern nicht teilnehmen können. Da wird dann oft aus Nachbarschaftsgründen und den mit den Streitigkeiten untereinander verbundenen Polizeieinsätzen ganz drauf verzichtet und die bunten Eier landen sofort auf dem Wohnzimmertisch. Ohne lästiges verstecken oder gar suchen. Und dann aber Heidewitzka – 3 Wochen Cholesteringepumpe auf Kasse. Man kann die Teile dann irgendwann auch nicht mehr sehen. Selbst das Frühstücksei wird dann schief angesehen.

Darum halten es einige wie mit ihrer nicht ausgelebten Religion: sie machen gar nicht erst mit. Freuen sich zwar auch auf die wenigen freien Tage, in denen sie entspannen können – solange bis draußen bei den anderen die Eier gesucht werden.

Stellen wir uns mal vor, wenn tatsächlich noch jedermann bei dem Mittelalterlichen Spektakel mitmachen würde. Man könnte in aller Seelenruhe ganze Stadtviertel plündern. Wie bei einer EM oder WM im Halbfinale – wenn die Deutschen dabei sind. Da taumelt auch alles in absoluter Glückseligkeit – während zur gleichen Zeit im Parallelament die wirklich wichtigen Gesetze verabschiedet werden.

Zum Beispiel, dass die Lebensmittelfarbe zum Färben der Ostereier nur noch aus biologisch abbaubaren und möglichst auch vom Menschen verzehrbaren Inhaltsstoffen bestehen darf. Als wenn jemand die Schale mit isst. Aber stimmt schon, ich hatte auch in der Kindheit oft Eier, deren Farbe nach dem pellen auch das ansonsten schneeweiße Ei im Inneren mitgefärbt hatten. Ich hab es trotzdem gegessen. Wer weiß was drin war? Und eigentlich bin ich auch froh drum. Ich habe ebenfalls Erde im Sandkasten gegessen, bin mit einer Schnoddernase rumgelaufen, bin auf Bäume geklettert und habe auch die Blätter von den Bäumen in meinen Mund gesteckt. Ich war halt auch die meiste Zeit draußen. Und das eben nicht nur am Ostersonntag zum Auffinden von versteckten, gefärbten Lebensmitteln von Zuchtvögeln. Wenn ich im heimischen Wohnzimmer vor der Kiste saß, dann war das eher für Cpt. Future, Biene Maja oder Kimba den Weißen Löwen. Da erstehen Gedanken in mir auf…herrlich. Hat Ostern eben doch was Gutes. Wer braucht schon Eier?…außer ein Herr Kahn?

WEISSE BESCHEID, ne?

 

 

 

 

 

6 Gedanken zu “Ran an die Eier!

  1. haluise schreibt:

    hast vergessen die schwarzen eier der chinesInnen zu erwähnen, deren eiweiss – samt schale – in erde versenkt wird, dann wird im lauf eines ?1/2? jahres daraus dieses antrazitene gekippte EW, welches eine delikatesse genannt wird.
    sicher ist, es stinkt nicht und hat es nie getan, sein weg zur delikatesse hat reichlich zeit benötigt, nun ist es einigermassen haltbar – wie ein gekochtes ei (hab ich nicht präzis getestet – , die fabergè-eier sind natürlich haltbarer.
    haste nich erwähnt, wannse das letschte mol die eikes gesucht has und gefunden has und als diät mistbraucht has wie diverse bekanntinnen zum abspecken, mit der folge, dass ihnen der genuss der ‚oster‘-eier restlos gekippt is.
    ICH bin vegane tierschützerin, die den küken- und enten-potentialen chancen lassen wollen täte, um doch geschreddert zu werden durch menschen, die ihnen noch mehr leid ersparen wollen …………. . kchkm
    frohe ostern
    also … ICH … halte mich lieberlich an den neuanfang mit CHRISTUS.
    BIN LUISE

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